47. Hermannslauf | 31,1km
29.April.2018
Einer der härtesten Läufe NRWs findet jedes Jahr am letzten Aprilwochenende im Teutoburgerwald statt. Er führt nach dem Start am Hermannsdenkmal in Detmold und der Überquerung des großen Ehbergs über die Panzerstraße in Augustdorf, durch die Stapelager Schlucht und über den mit 333,4 ü. d. M. höchsten Punkt, den Tönsberg. Danach verläuft die Strecke durch Oerlinghausen hindurch in das Schopketal, über die Autobahnbrücke in Lämershagen, die berühmten Lämershagener Treppen hinauf, am Eisernen Anton vorbei, über die Habichtshöhe auf die Promenade zum Ziel, der Sparrenburg in Bielefeld.
Die insgesamt 515 Höhenmeter verteilen sich auf einer Strecke überwiegend bestehend aus Waldboden in einem sehr anspruchsvollen, hügeligen Gelände. Jedoch führt die Laufstrecke auch über Asphalt, Beton und Kopfsteinpflaster (in Oerlinghausen). Von Bielefeld kann man mit dem Bus direkt zum Start am Hermannsdenkmal fahren. Das ist in der Laufgebühr enthalten. Gestartet wird in drei verschiedenen Gruppen: A, B und C. Dies ist aufgrund der beengten Platzverhältnisse im Startbereich nötig. Die Gruppe A startet um 11:00 Uhr. In dieser Gruppe starten Männer, die den Hermann schon mal unter 02:29:59 gelaufen sind und Frauen, die ihn schon mal unter 02:59:59 geschafft haben. In der Gruppe B, welche um 11:05 Uhr startet, starten Männer mit einer Zeit unter 03:09:59 und Frauen mit einer Zeit unter 03:29:59. Alle weiteren Teilnehmer, die die auch noch nie den Hermannslauf zuvor gelaufen sind, werden der Gruppe C zugewiesen und starten um 11:15 Uhr.
Es war mein erster Hermannslauf. Dieses Jahr hatte ich optimales Wetter. Da gab es schon andere Läufe, die zu einer sehr schlammigen Angelegenheit wurden. Wirklich gut vorbereitet fühlte ich mich nicht. Ich bin im Februar gestartet jeden Tag zur Arbeit oder zurück zu laufen. Das waren 11km. Bis ich dann Mitte März über einen Bodendeckel gestolpert bin und mein Knie extrem aufgeschlagen habe. Als dies Anfang April halbwegs wieder in Ordnung war, bin ich das erste Mal seit langem im Teuto gelaufen. Dabei bekam ich das Problem des Spreizfußes. Meine Einlagen erhielt ich eine Woche später. Keine drei Wochen bis zum Lauf, fing ich an intensiver zu trainieren. Die längste Strecke, die ich im Training zurücklegte, betrug dabei nur 25km. Dafür konzentrierte ich mich auf die Höhenmeter. Der Tönsberg bei Oerlinghausen ist der gefürchteste Anstieg auf der gesamten Strecke des Hermannslaufes. Diesen habe ich jedes Mal in mein Training mit einbezogen. Sowohl rauf, als auch runter.
Während des Herrmannslaufes hörte ich Musik. Diese hatte ich vorher neu heruntergeladen, damit ich nicht immer das gleiche von den Trainingstagen hören musste. Etwas motivierendes, was mich antreibt. Ich hatte gute Laune, aber auch etwas Angst durch diese Aktion unsere Fahrradtour nach Paris zu versauen, da wir den Start extra für mich wegen dem Lauf verschoben haben. Es musste jetzt klappen und auch danach durfte ich keine Beeinträchtigungen haben, da es am nächsten Tag mit dem Fahrrad los gehen sollte. Der Lauf startete für mich um 11:15 Uhr (Startgruppe C). Am Anfang herrschte noch ein wenig Chaos. Die Menschenmassen drängten sich durch die engen Waldwege und mussten hier und da schon direkt Platz für einen Krankenwagen machen. Nach nur wenigen Kilometern war ich jedoch total vertieft in meinen Gedanken und genoss einfach das schöne Wetter und das Laufen. Die Kilometerschilder zogen an mir vorüber und ich erreichte nach 3:42:21 das Ziel.
Das war zu der Zeit mein erster Trailrun über 30km und ich muss sagen, dass es mir super gefallen hat. Mir hatte vor vier Jahren schon der Teutolauf mit 29km so gut gefallen. Ich kann ihn nur jedem empfehlen. Wer Trailruns mag, wird den Hermannslauf lieben. 🙂