Insert und Spitze

Als Insert wird das Stück Metall bezeichnet, in das die Pfeilspitze eingeschraubt oder auf das die Spitze aufgeschraubt wird. Ein Insert versieht also den Schaft mit einem Gewinde. Der Vorteil ist, dass man die Spitze schnell gegen eine andere oder neue Spitze austauschen kann, wenn diese zum Beispiel stumpf geworden ist. Bei qualitativ nicht so hochwertigen Spitzen ohne Gummiring in der Verschraubung ergibt sich jedoch der Nachteil, dass die Schraubspitzen sich lösen. Insert gibt es zudem nur für hohle Schäfte wie Carbon, Aluminium oder den Hybrid. Holzpfeile benötigen geklebte oder von Außen direkt mit einem groben Gewinde auf den Schaft aufgeschraubte Spitzen.

Die Spitze ist das wirklich vordere Ende des Pfeils. Bei manchen Herstellern werden auch in die Carbon-Schäfte die Spitzen direkt eingeklebt. Diese können sich nicht losruckeln und sitzen sehr fest. Nachteilig ist, dass sie deutlich aufwändiger zu tauschen sind. Klebt man nach meiner hier vorgestellten Methode mit Heißkleber, ist dies jedoch kein wirklicher Nachteil. Einzig das schnelle Tauschen im Feld ist nicht möglich.

Kleber

Im Artikel Pfeilbau habe ich schon beschrieben, dass ich alle Klebeverbindungen mit normalem Heißkleber ausführe und damit sehr gute Erfahrungen gesammelt habe. Die Verbindung ist richtig ausgeführt äußerst haltbar und lässt sich dennoch mit wenig Aufwand wieder lösen. Ein herauslösen der Spitze ist übrigens viel häufiger bei defektem Schaft notwendig als bei verschlissener Spitze. Denn die Spitzen sind sehr unverwüstlich und lassen sich häufig wiederverwenden.

Einkleben

Das wichtigste bei der Arbeit mit Heißkleber ist: Alle Teile vorheizen auf ca. 140°C, schnell arbeiten und dann langsam abkühlen lassen. Das Insert oder die Spitze erhitze ich mit dem Heißluftföhn und stecke es anschließend auf einen Lötkolben. Dieser führt auch während der Arbeit des Einsteckens noch Wärme zu und ich kann somit etwas langsamer arbeiten. Nötig ist das allerdings nicht.

Der Schaft wird ebenfalls mit Heißluft vorgewärmt, so dass Heißkleber an ihm schmelzen würde. Die Spitze oder das Insert werden mit der Klebestange direkt in Kontakt gebracht und rundherum Kleber aufgebracht. Jetzt das Insert nocheinmal aufheizen und mit einer Zange in den heißen Schaft schieben. Alles langsam abkühlen lassen und darauf achten, dass die Spitze so liegt, dass sie beim abkühlen solange der Kleber noch flüssig ist, nicht aus dem Schaft herausrutscht. Die überstehenden Klebereste können direkt nach dem Einschieben mit einem Papiertuch entfernt werden. Der Schaft ist dann noch heiß genug.

Bei Schraubspitzen ist es wichtig, dass diese erst nach der Abkühlung eingeschraubt werden, da sie sonst durch den Kontakt mit dem noch heißen Insert aufgeheizt werden und die dafür notwendige Energie aus dem Insert und dem Schaft kommen muss, welche ihrerseits dann deutlich zu schnell abkühlen. Schnell abgekühlter Heißkleber verliert ein sehr großes Maß seiner Klebekraft.

Ich hoffe diese kleine Anleitung verhilft euch zu langlebigen und eleganten Pfeilen. Viel Spaß damit!